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Flora am Laaxersee
Flora & Fauna
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Schilf sorgt für klares Wasser

Die Schilfflächen rund um den Lag Grond sind wichtig fürs Seemanagement und tragen zur guten Wasserqualität bei. Das Schilf wirkt wie eine Kläranlage, indem es dem Wasser Nährstoffe entzieht. Aus diesem Grund wird der Ual Fraissen – der einzige Zufluss in den See – durch die Schilfmassen geleitet. Dort wird das Wasser gereinigt, bevor es langsam in den See fliesst. Nährstoffe wie Nitrate und Phosphor werden in den Wurzeln und Halmen gebunden.
Zu viele Nährstoffe im Wasser können einen See zum «Kippen» bringen. Es entsteht ein Teufelskreis aus Trübung, Sauerstoffmangel, Gasentwicklung bis hin zum Fischsterben. Der Laaxersee dagegen ist klar, nährstoffarm und artenreich – und somit attraktiv zum Baden und Fischen. Damit die Nährstoffe durch Zersetzungsprozesse nicht doch noch in den See gelangen, wird das Schilf regelmässig gemäht. Um Vögel, Amphibien und Insekten möglichst wenig zu stören, erfolgt dies im Herbst. Das Mähen ist auch ökologisch sinnvoll, es verhindert Verbuschung und fördert damit die Artenvielfalt.

Bergahorne sind robust

Ist es nicht schön, unter einem Bergahorn zu stehen? Grosse Exemplare tragen ausladende Baumkronen und ihre handgrossen Blätter spenden im Sommer angenehm kühlen Schatten. Bergahorne erreichen Höhenlagen von bis zu 2000 m ü. M. und kommen auch in den Wäldern von Laax natürlich vor. Hier am Lag Grond wurden sie jedoch von Menschenhand gepflanzt. Die robuste Baumart wird häufig in Parks und Gärten eingesetzt, weil sie pflegeleicht und sehr frosthart ist.
Mit seiner runden Krone eignet sich der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) auch gut für Baumreihen – ein schönes Beispiel befindet sich entlang des Parkplatzes nebenan. Geschätzt wird er zudem für sein helles, dichtes Holz, das gerne für Möbel und Instrumente verwendet wird. Im Aberglauben spielt der Bergahorn ebenfalls eine Rolle. So steht er neben vielen Alpgebäuden, weil man glaubte, er würde vor Blitzschlag und bösen Geistern schützen. Historisch bedeutsam ist der «Ahorn von Trun». Unter ihm wurde im Mai 1424 der «Graue Bund» beschworen, ein wichtiger Moment in der Geschichte Graubündens.

Die schöne Sumpf-Ständelwurz

Willkommen im Labyrinth am Laaxersee. Den Ausgang zu finden, dürfte nicht allzu schwierig sein. Mehr Geduld erfordert hingegen das Auffinden einer wilden Orchidee. Sie heisst Sumpf-Ständelwurz (Epipactis palustris), hat eine Blütezeit von circa Mitte Juni bis Ende August und wird bis zu 50 Zentimetern hoch. Sie trägt mehrere violett-weiss gestreifte Blüten mit einer auffälligen Unterlippe, leicht gekräuselt und weiss wie eine Schürze – ein idealer Landeplatz für Insekten.
Wilde Orchideen sind streng geschützt und dürfen auf keinen Fall gepflückt werden. Wer sich für diese zarten Gewächse interessiert, dem ist der Orchideenweg beim Lag digl Oberst empfohlen. Dort wachsen sie in verschiedenen Formen und Farben. Während der Blütezeit stellt eine Blumenliebhaberin kleine Tafeln mit Beschreibungen auf. Wilde Orchideen leben in einer Symbiose mit Pilzen (Mykorrhiza), die den Boden durchziehen und das Wurzelsystem der Pflanzen besiedeln. Der Pilz liefert Wasser und Nährstoffe, die Orchidee gibt im Gegenzug Zucker ab, den sie durch Photosynthese bildet.